St. Martinus
Etzel
Die St. Martinus-Kirche wurde um 1240 gebaut; sie hatte hölzerne Vorläufer. Der Tor-Turm wurde im 17. Jahrhundert errichtet und trägt heute eine Glocke. Der Aufgang zur Kirche durch den Turm hindurch ist steil; es gibt einen behindertengerechten Zuweg von hinten über den Friedhof. Wenn man um die Kirche herum geht, sieht man, dass sie im Osten einst eine Apsis hatte. Diese ist eingestürzt, weil das Meer (der Jadebusen) bis an die Kirchwarf heranreichte und bei Hochwasser die Apsis unterspülte.
Im Zuge der Reformation wechselte die Gemeinde zum lutherischen Bekenntnis. Bilder waren damals verpönt. Davon zeugt eine alte Altarrückwand, die heute an der Seite hängt. Später hat sich die Gemeinde wieder an bildlichen Darstellungen von Szenen aus dem Leben Jesu auf dem Altarbild erfreut: die Geburt Jesu, das Abendmahl, die Kreuzigung sowie Christus als Weltherrscher. Der in Etzel geborene Albertus Seba (1665-1736), seinerzeit ein bedeutender Apotheker und Naturforscher in Amsterdam, stiftete der Kirche im Jahre 1713 zwei Wandbilder und eine Taufe. Zum seinem Andenken wurde 1986 an der Etzeler Kirche ein kleiner Findling aufgestellt, welcher die Inschrift trägt: „Apotheker und Naturforscher Albertus Seba *1665 in Etzel +1736 in Amsterdam“.
Heute machen Kinder und Jugendliche unsere Kirche bunt. Die Kniebänke seitlich am Altar zeigen Martin Luther und Johann Huß (der Name ist tschechisch und bedeutet Gans). Die Kinder haben dem Huß auf seinen leeren Abendmahlsteller ein Spielzeug-Entchen gesetzt.
Gottesdienst: 1. und 3. Sonntag im Monat um 10 Uhr; an kirchlichen Festtagen um 9.30 Uhr
Besichtigung: den Kirchenschlüssel gibt's bei Küsterin Anja Ortgiesen, Hammerweg 1, und Bernhard von Arnhold, Tel. 04465-1665
Kontakt: Pfarramt, Pastorin Angela Kern-Groen, Papenstr. 18, 26446 Marx, Tel. 04465-8101